Mission Russland 2018! 3 Abenteurer, 18 Tage, 7 Länder und 6600 km

Die Idee nach Russland zu Fahren kam wie ein Geistesblitz. Da wir nicht unbedingt dort hin wollen wo alle Urlaub machen dachten wir Russland ist bestimmt Interessant! Auch hier war wieder mein Freund Jürgen mit im Boot, ein Paar Wochen später traf ich dann Siggi auf einer Bikerparty, Siggi und ich kennen uns schon viele Jahre. Ich erzählte ihm von unserem Vorhaben, er schaute mich Interessiert an und fragte sofort ob er mit kann, so war der dritte im Boot! Diese Entscheidung viel Ende März, als Reisezeit sollte es wieder Ende Juni Anfang Juli stattfinden. Also erkundigten wir uns so langsam was wir noch für Dinge erledigen müssen um nach Russland zu kommen. Als erstes brauchten Siggi und ich einen Reisepass, Jürgen hatte noch einen gültigen dadurch blieb ihm das ersparrt. Nach knapp 6 Wochen waren dann die Pässe fertig und Abholbereit, zwischenzeitlich erkundigten wir uns wie wir ein Visum bekommen denn außer Siggi der vor vielen Jahren schonmal nach Weißrussland fuhr hatten wir nicht wirklich Ahnung wie das geht, aber dank Internet ließ sich das schnell heraus finden. Aber um das Visum zu beantragen benötigten wir auch noch eine Versicherungsbestätigung des Auslandskrankenschutz extra für Russland, in dem geschrieben steht das man als Person auch im Todesfall wieder nach Deutschland transportiert wird. Die Russen wollen einen nicht mal Tod bei sich haben!

Zu dem ganzen muss man auch noch eine Verdienstbescheinigung vorlegen um nachzuweisen das man auch wieder zurück nach Deutschland fährt. Als wir alles zusammen hatten, haben wir uns ca. 5 Wochen vor dem Abreisetag in Frankfurt beim Russischen Konsulat getroffen um alles bei einer Visaagentur abzugeben. Kurz davor mussten wir uns ja auch mal gedanken darüber machen wohin nach Russland denn klein ist das Land ja nicht so wirklich, aber das war ganz einfach denn nach Moskau wollten wir alle schonmal. Also stand nun das Ziel fest! Moskau!

Woran aber niemand von uns dreien dachte, wo wir auch erst durch nachfragen anderer drauf kamen war das genau zu dieser Zeit die Fussball WM in Russland statt fand. Aber das hat uns nicht so wirklich interessiert denn wir wollten ja Motorrad fahren und kein Fussball schauen!

Nach 2 Wochen waren dann unsere Visa abholbereit am selben Tag fuhr ich direkt nach Frankfurt um die dinger zu holen, es war alles ordendlich eingetragen also stand der Reise nichts mehr im Wege! Die letzten 3 Wochen gingen auch relativ schnell rum sodass wir endlich am 23.6.2018 unser Abenteuer Starten konnten.

 

 

Am ersten Tag trafen Jürgen und ich mich um 4 Uhr in der Früh auf einem Parkplatz eines Baumarktes um weiter Richtung Eisenach zu fahren um dort Siggi einzusammeln. Pünktlich um 6 Uhr trafen wir auf dem Rastplatz ein und Siggi war grad am Tanken, nachdem alle getankt hatten mussten wir uns erstmal bei einem Kaffee aufwärmen denn es war doch kälter als wir dachten. Von hier ging es dann mit ein paar Tank stopps bis 100 km hinter Breslau, kurz vor unserem Tagesziel machten wir einen letzten Tank Stopp. Ich hielt an der Zapfsäule, der Motor war schon aus da rief Jürgen etwas und beim antworten merkte ich ohhhhh... da war es schon passiert ich kippte Richtung Zapfsäule und da lag ich auch schon. Gut das die Kiste die stabilen Alukoffer und die Bügel hat, also krabbelte ich unter dem Mopped raus und Jürgen eilte schon zu mir um das leichtgewicht aufzurichten. Siggi bekam von dem ganzen nichts mit anscheinend ging es sehr schnell. Kurz danach fanden wir an der Straße die wir entlang fuhren ein kleines Hotel mit Restaurant. Hier trafen wir gleich ein polnisches Ehepaar das aber in Deutschland lebt, die auch zum Urlaub machen dort waren. Wir bezogen das Zimmer und suchten sofort die Gaststube auf denn wir hatten einen Bärenhunger und durst wie eine Herde Bergziegen. Später lernten wir auch den Chef des Hotels kennen der auch sehr gut Deutsch sprach und am späten Abend uns noch ein Getränk spendierte da Deutschland an dem Abend ein WM Spiel gewann. Am Abend entschieden wir uns auch dazu durch die Ukraine zu fahren, einige Tage zuvor machten mir ein paar Leute unabhängig voneinander Angst das wir bloß nicht durch die Ukraine fahren sollen denn es sei dort so gefährlich. Wir sagten uns wenn wir es nicht probieren werden wir es auch niemals erfahren, also ging es am morgen nach dem Frühstück Richtung Ukrainische Grenze.

 

An diesem Tag mussten wir öfter halt machen denn es hat immer wieder angefangen zu regnen. Also Regenjacke an Regenjacke aus das hat zum teil echt genervt aber das Abenteuer beginnt ja erst da muss man eben durch. Nach etwa 450 km durch Nass und Trocken erreichten wir ca. 30 km vor der Polnisch Ukrainischen Grenze ein Hotel, dieses sah auf dem ersten Blick geschlossen aus aber nachdem wir am Eingang schauten stellte sich heraus das es nur so aussah. Die Fenster waren von außen so dunkel getönt das es auf den ersten Blick nicht einladend war aber es war alles OK, der Preis stimmte das essen war gut und Bier gab es auch!

Unsere Motorräder konnten wir in einer großen Garage Parken, sodass wir nur das nötigste mit ins Hotel nehmen mussten und so die Klamotten zum trocknen dort lassen konnten.

Am nächsten Morgen hat jeder seinem Motorrad etwas Pflege gegönnt...Kette spannen....ein bisschen Öl hier, ein bisschen da und weiter ging es zur Grenze!

Der Weg in den Nationalpark Schazk 

Wir überquerten die Polnisch Ukrainische Grenze! Dies ging relativ unkompliziert,  aber dann ging es nach und nach los und wir bemerkten das die Straßenverhältnisse in anderen Ländern lang nicht so wie in Deutschland sind. Die ersten 5 Kilometer waren noch herrlich Asphaltiert, sehr neuer Belag, aber dann ging das ganze in Schotterpiste über. Dieser folgten wir einige Kilometer durch ein paar Dörfer bis wir an eine T-Kreuzung kamen, an der auf einmal das Navi nicht mehr wusste wo hin, und wir auch nicht! Ich wollte grad nach links abbiegen denn rechts sah die "Straße" nicht sehr einladend aus, auf einmal hörte ich einen Schrei "Stop...….Stop". Wir hielten an und ich drehte mich in die Richtung aus der der Schrei kam, da sah ich einen Mann auf uns zu kommen der ganz aufgeregt winkte und dabei einen Hühnerschenkel verschlang! Er kam zu uns und erklärte uns auf ukrainisch das wir nicht nach links fahren dürfen sondern nach rechts fahren sollen, ohje…. war mein Gedanke denn die "Straße" sah aus wie eine Panzerstrecke auf einem Truppenübungsplatz. Der Mann zeigte mit Händen und Füßen das das nur ca. 2 Kilometer sind und danach wieder gute Straße sei. Na gut... wir verabschiedeten uns und fuhren los, nach ca. 100 Metern hielt ich an da es für mich fast unfahrbar war mit dem schwer Bepackten Motorrad, aber umdrehen kam nicht in frage also biss ich die Zähne zusammen machte den 1. Gang rein, stellte mich aufrecht auf die Fußrasten und drehte am Gashahn! Ich muss sagen es war bis auf einen kleinen Schlenker in einer Vertiefung echt super und hat Mega spaß gemacht aber es war Sau anstrengend, sodass ich froh war als ich im nächsten Dorf ankam. Also erstmal Bock abstellen und Kippe an und ein Schluck Wasser, nach ein Paar Minuten kamen dann auch Siggi und Jürgen danach noch ein Großer Russen LKW, der auch noch anhielt um uns den Weg zu sagen (komischer Weise wussten alle wo wir hin wollten). Nach der Pause ging es dann auf Schotterpiste weiter, die so starke querrillen hatte das einem ständig durch die starken Vibrationen der Gasgriff aus der Hand rutschte. Nach einigen Kilometern mitten im nichts kamen wir wieder mal an eine Kreuzung...(das Navi wusste mittlerweile auch wieder den Weg)… hier saßen unter einer Riesigen Trauerweide ein Paar Kerle mit Moped´s und tranken Bier, die zeigten uns auch wieder den richtigen Weg! Sehr nette hilfsbereite Menschen muss ich mal so loswerden! Nach weiteren Kilometern Staub und Schotterpiste erreichten wir dann den Nationalpark Schazk, aber eine wirklich schöne Ecke haben wir dort nicht entdeckt, alles war noch im Bau und wo nichts gebaut wurde war es von Leuten überlaufen und wo nichts von beidem war, war Moorgebiet! Also ging es über Schotter-und Pflasterpisten wieder Richtung Hauptstrecke denn um nur Nebenstrecken zu Fahren hatten wir leider zu wenig Zeit.  Wir schafften an diesem Tag nicht mal 150 Km aber es war echt geil!

 

 

 

Von Pfeil zu Pfeil waren es ca. 60 Km (für die wir ca. 4 Stunden brauchten) und wie auf dem Karten Ausschnitt zu sehen Verlief dort nur eine "weiße Straße" nach diesem Tag wurde uns klar das wenn wir in unserer geplanten Zeit es wieder Heim schaffen wollen sollten wir diese kleinen Straßen meiden und  uns lieber auf den gelben aufhalten.

Am frühen Abend erreichten wir eine Stadt Namens Ljuboml an der Hauptstraße deren Belag so riesige Löcher besaß, dass man sich darin fast verstecken konnte entdeckten wir ein Hotel mit einem Restaurant. wir stellten unsere Mopeten auf dem Parkplatz ab und checkten die Lage Jürgen ging in das Hotel und klärte die Formalitäten zwecks Zimmer, Siggi und ich passten auf. Nach einigen Minuten war Jürgen auch wieder da und mit einmal Standen 3 Tussis um uns herum und laberten uns auf englisch und ukrainisch zu. Dann dachten wir ohhhh… sin mer jetz im Puff gelandet oder was ist hier los, aber das klärte sich relativ schnell denn die Damen waren Stramm wie die Russen und wollten irgendwo feiern gehen. Bevor Sie los fuhren wollten sie aber unbedingt auf unseren Moped´s Probesitzen und Bilder für Facebook etc.. machen, naja wenn´s nur das ist...… mit einmal rastet die eine Tante auf meinem Moped total aus und meckert "Russia not good"! Ich fragte was ist mit dir nicht richtig? Sie bezog sich auf meine Landkarte im Tankrucksack, denn dort war ein kleiner Teil von Weißrussland drauf und wer ein bisschen in den Medien aufgepasst hat weiß das die sich nicht so gern haben. Wir schlichteten das ganze recht einfach in dem wir behaupteten das wir eine Ukraine Rundreise machen. Dann hatten wir auch schon unsere Ruhe und bezogen unsere Zimmer.

Kaum haben wir die Zimmer gezogen machte Petrus die Schleusen auf und es schüttete wie aus Eimern....Glück gehabt! Die Moped´s durften im Hinterhof unter einem Holzunterstand Parken und standen sogar trocken, was fast egal war denn wir sind eh schon viele Kilometer im Regen gefahren.

So langsam kam ein Gefühl von Durst und Hunger aus uns hervor, so gingen wir dann in die Kneipe. Drei Bier bestellen war nicht so schwer, aber was essen? Denn lesen konnte die Schrift keiner so wirklich, aber alles nicht so schlimm den der Eric wäre nicht der Einachser wenn er sich ab und zu mal etwas auf so was vorbereitet. Ich hatte vorher schon ein kleines Buch besorgt "russisches Reisewörterbuch" mit Bildern und kurzen Sätzen für fast alle Situationen (Essen gehen, Einkaufen, Reparatur von Fahrzeug usw.) und das hat uns echt viel gebracht. Ich zeigte dem Wirt was wir essen wollten und er zauberte uns etwas, dies war für ihn auch recht einfach denn wir nahmen alle das selbe Hauptsache Fleisch und etwas Beilage. 

Frühstück gab es weder im Hotel noch in der Kneipe also hielten wir unterwegs an einem Kiosk, wo es von Brot bis Zigaretten fast alles gab und nahmen dann dort unser Frühstück zu uns.

An diesem Tag gab es außer Birke links Birke Rechts und ab und zu mal eine Kiefer nicht so wirklich etwas zu sehen denn wir hielten uns an der Hauptstrecke fest um Kilometer zu machen das einzige war ein schöner See an dem wir hielten ansonsten nur Straße und Bäume und immer mal ein Regenschauer.

Nach einem Kilometer reichen Tag überquerten wir die Dnepr, der drittlängste Fluss Europas mit 2201 km länge und ließen die Hauptstadt Kiew ein paar Kilometer hinter uns, bis wir an einer kleinen Imbissbude halt machten um uns etwas stärken zu können. Leider gab es nichts mehr außer für jeden noch ein Becher Kaffee, aber zum Glück hatte jeder noch etwas Proviant bei sich sodass wir doch eine Kleinigkeit zu uns nehmen konnten und wir wieder etwas Kraft und den Überblick zurück bekamen. 

Dann sahen wir auch das auf der anderen Straßenseite ein wunderschönes Hotel stand das wir davor nicht richtig realisiert haben. Es sah alles so neu und ordentlich aus das wir dachten das passe nicht in unser Budget denn Geld verfeuern wollten wir ja nicht. Aber wer nicht fragt der wird nicht schlauer!

Jürgen und ich gingen rüber und checkten ob wir dort unterkommen können, was überhaupt kein Problem war denn die waren froh das wir als Gäste da waren denn es war nichts los. Es gab auf dem Gelände wunderschöne feste Hütten mit Küchenzeile, Bad und 3 Schlafplätzen also genau richtig für uns. Die Moped´s durften mit auf das Gelände und standen genau neben unserer Hütte, besser konnte das ganze nicht laufen. Jürgen hatte dann die Idee.....eine Stadtrundfahrt durch Kiew wäre doch noch ein Highlight für diesen Tag, beim Abendessen bequatschten wir die Chefin des Hotels und Sie machte einen Kleinbus klar der uns nach Kiew brachte und mit uns die Hotspots anfuhr sodass wir wenigstens mal etwas davon gesehen haben denn wer weiß schon ob wir jemals wieder dort hin kommen. Der Führer war ganz witzig doch leider konnte er nur ukrainisch und russisch sprechen aber mit Händen und Füßen zu kommunizieren ist auch ganz witzig vor allem während der Autofahrt. In der Nacht so gegen halb 12 Uhr fuhren wir noch in einen Supermarkt um etwas einzukaufen und dann ging es auch schon wieder zurück zum Hotel. 

Der Kollege hier auf dem Bild hat uns am Abend auf unserer Terrasse besucht und sich versucht einzuschleimen, doch wir ließen uns nicht von ihm täuschen denn er war ein Kleinkrimineller Straßenhund der uns doch wirklich in der Zeit als wir schliefen bestohlen hat! Er hat aus Jürgen seinem Motorradstiefel einen Socken mitgehen lassen, wir vermuten er ist daran gestorben denn am nächsten Morgen war er nicht mehr zu sehen.

Nach dem Schreck und einem guten Frühstück machten wir uns wieder on the Road und nach wenigen Kilometern kamen wir auf eine Kaserne zu durch die uns das Navi schicken wollte was uns aber nicht so gefiel also hielten wir vorher an. Hinter uns kam eine Geländewagen der in die Kaserne wollte, der Fahrer zeigte uns das wir drum herum fahren sollen. Nach ca. 800 Meter war dann aber Schluss.... Straßensperre durch 2 Bewaffnete Soldaten. Wir stellten die Moped´s auf den Ständer und warteten mit noch zwei einheimischen Autofahrern die ausstiegen und mit den Soldaten diskutierten, mit mal gab es sehr laute Schüsse neben uns in einer Waldschonung, mehrere male!!! ….nun ist es soweit die Zuhause hatten doch recht....!!!! Mir rutschte dann echt das Herz in die Hose, es war ein nicht so wohles gefühl wenn 50 Meter neben einem ein Panzer schießt. Aber glücklicherweise war dies nur eine Übung und nach einigen Minuten wurde die Straßensperre aufgelöst und wir durften weiter fahren. Einige hundert Meter weiter kamen wir dann an die nächste Einfahrt in die Kaserne wo einige Soldaten und Militärfahrzeuge standen, was auch noch ein komisches Gefühl war denn aus Deutschland kennen wir das in der heutigen Zeit ja überhaupt nicht mehr, aber alles war ruhig und friedlich. So kamen wir dann am Nachmittag ich schätze gegen 15 Uhr an die ukrainisch/russische Grenze, hier lernten wir dann auch mal einen richtigen Grenzübergang kennen alles andere war bisher Kindergarten.

Die Ausreise aus der Ukraine war relativ einfach Papiere hier Papiere da und schon war das erledigt, zudem Gefiel der Grenzerin ein DDR Abzeichen an meiner Kutte welches ich zu meinem 30. Geburtstag geschenkt bekommen habe, die war ganz angetan von dem Hammer und der Sichel dann kamen auch keine Fragen mehr von denen....war schon praktisch.

Dann ging es auf die Grenze Russland zu und dort verbrachten wir eine sehr lange Zeit, ca. 3 Stunden Zeit kostete uns der Spaß. 

Als erstes bekam jeder von uns einen Zettel ca. Din A5 der doppelt ausgefüllt werden musste, persönliche Daten, Wohnsitz usw., dieser wurde dann in der Mitte getrennt und abgestempelt eine hälfte blieb an der Grenze, die andere wurde in den Reisepass gelegt. Dieser kleine scheiß Zettel ist sehr wichtig denn den benötigt man unbedingt bei der Ausreise also muss er sehr behutsam behandelt werden und das war echt blöd denn das Papier war so dünn wie der dünnste Kassenbeleg den man an der Tanke bekommt. Dann ging es an die zweite Hürde, die Papiere für die Fahrzeuge! Hier drüber hatten wir schon so einige Horrorgeschichten gelesen und hatten schon echt Schiss davor das wir es nicht lesen können da es auch Kyrillisch ist, aber dem war nicht so es gab die Unterlagen auch auf Deutsch. Aber das die Russen so harte Korinthenkacker sind war mir bis dahin unbewusst, ein Buchstabe oder Zahl nicht richtig oder etwas unleserlich geschrieben...…weg werfen neu Schreiben!! Durchstreichen und neu schreiben war nicht möglich, dazu war es unter dieser Grenzerbude echt windig und aufgeregt waren wir natürlich auch, denn keiner wusste was uns erwartet. Also nach dem 6. Zettel hat dann alles gepasst, denn kopiert werden durfte der Zettel auch nicht er musste 2 mal ausgefüllt werden, der letzte Fehler war der Hubraum der Maschine, alle schrieben 650ccm dies stimmte aber nur bei Siggi! Jürgen und ich hatten nur 647ccm worauf von uns aber keiner im Fahrzeugschein drauf geachtet hat. (beim nächsten mal wissen wir es besser)

Endlich hatten wir es geschafft, russischer Boden unter unseren Füßen! So langsam ging der Zeiger vom Tank auf 0 und der der Uhr auf 19:00,

die Tankstellen in Grenznähe hatten schon alle geschlossen, sodass nur weiterfahren eine Option war! Nach ca. 25 Km die erste offene Tanke, also voll gemacht eine Kleinigkeit getrunken und gegessen denn der Magen hing in den Kniekehlen, und weiter!

Nach einigen Minuten fahrt dann das Schild MOTEL mitten an der Transitstrecke aber es sah einladend aus also Anhalten und fragen, das Motel bestand aus mehreren Holzhäuschen und war sehr schön gemacht, die Besitzerin nahm uns in Empfang und sackte von jedem von uns die Pässe und den besagten Laufzettel ein! Ohje….. jetzt kommen wir hier nicht mehr weg war der erste Gedanke, es war aber alles OK denn in Russland wird man in manchen Hotels als Tourist bei den Behörden gemeldet, nach einigen Minuten bekamen wir die Papiere zurück und wir bezogen unser Häuschen. Nach 2 Flaschen Bier und einer Soljanka waren wir dann Müde und gingen zu Bett!

Nach 450 Km rechts

Das zeigte mein Navi an nachdem ich unser Ziel in Moskau programmierte, denn an diesem Tag wollten wir es bis Moskau schaffen, denn ich  hatte ca. 2 Wochen vor der Abreise einen Aufruf auf Facebook gestartet ob jemand jemanden in Moskau kennt um uns die Stadt zu zeigen und prompt meldete sich jemand bei mir der dort einen Kumpel hat. Der Kumpel heißt Ricardo kommt aus der Nähe von Dresden und Studiert in Moskau Maschinenbau Schwerpunkt Eisenbahn. (ich hoffe ich habe es so richtig ausgedrückt)

Ricardo hat uns ein Hotelzimmer im Randgebiet von Moskau klar gemacht denn in der Metropole ist es zu der Zeit nicht bezahlbar gewesen denn wie ja schon erwähnt fand die Fußball WM zu der Zeit statt. So fuhren und fuhren wir auch wie in der Ukraine Birke links, Birke rechts oder anders rum…. Irgendwann hatten wir nur noch 20 Kilometer laut Navi, es ging eine etwas kurvige Strecke an einer Waldschonung entlang…. wow Kurven! Und dann kam es.... wieder eine Kaserne, aber diesmal eine russische und das Navi will wieder mitten durch. Nun standen wir aufgereiht wie im Gänsemarsch direkt vor der Schranke, ein mit Kalaschnikow bewaffneter Soldat versperrte uns den Weg und schrie etwas aufgebracht "NET, NET" (auf deutsch nein nein) dann zeigte er mit Händen und Füßen das wenn wir 1 Meter weiter fahren, alle ins Gefängnis kommen! Das wollten wir ja nun auch nicht, also drehten wir auf kleinsten Raum um und fuhren ein Paar Meter zurück in eine Einfahrt um erstmal zu schauen wo wir gelandet sind. Wir suchten auf dem Navi auf der Karte aber wirklich gewusst wo wir sind und nun hin müssen hat keiner. Nachdem ich die Mobilen daten auf dem Handy aktiviert habe konnte ich schonmal unseren Standort rausfinden aber die Adresse wo wir hin wollten fand ich nicht, irgendwas hat mit Russisch / Deutsch nicht so hingehauen. Auf einmal hörten wir gedonner aus der Kaserne und sahen wie eine Harley aus der Kaserne fuhr, wir hielten den Kollegen an und er fragte gleich was los sei und ob wir Hilfe brauchten. Gefühlt war der Kerl 3 Meter groß und 1 Meter breit, aber sehr nett, er nahm sein Handy und sprach die Adresse rein und schau.... wir waren 30 Km zu weit gefahren durch den schlimmsten Berufsverkehr den ich bis dato erlebt hatte. Also alles auf mein Navi und Handy übertragen, Ricardo angerufen das es etwas später wird und weiter ging es. Nach 1 1/2 Stunden haben wir dann das Hotel und Ricardo mit seinem Russischen Kumpel Wolodia gefunden! Wir bezogen unser Zimmer und fuhren mit den beiden erstmal in den nächsten Ort um Geld von der Bank zu holen und etwas zu essen. Den Abend ließen wir dann vor dem Hotel an einem Imbiss ausklingen und tranken das ein oder andere Bier.

Irgendwann es war schon sehr spät, fuhr ein Taxi vor mit 2 Männern und 1 Frau diese kamen direkt auf uns zu und fragten "seid ihr die deutschen mit den Motorrädern"? Woher sie es wussten haben wir nicht heraus gefunden aber sie waren ganz nett und gaben dann sogar noch ein Bierchen aus bevor sie mit der Frau im Hotel verschwanden.

Moskau eine Welt für sich

Am nächsten Tag fuhren wir mit einem Taxi zum Roten Platz um dort Ricardo zu treffen, der dort hin direkt von der Uni kam um mit uns eine Sightseeing Tour durch Moskau zu machen. Die Basilius Kathedrale war das erste und bekannteste Bauwerk das wir uns anschauten, leider nur von außen da sie wegen der WM nicht zu betreten war da sich die Menschen stapelten und wir darauf keine Lust hatten uns da durch zu drängeln.

Von hier ging es über den Roten Platz in das Kaufhaus GUM (einst das größte Kaufhaus Europas) sehr schön und Imposant dieses Bauwerk. Egal wo wir entlang liefen es war immer alles super in Ordnung und vor allem sauber....

kein Kaugummi keine Kippen auf dem Boden, keine Schmierereien an Wänden, sowas kennt man aus den Deutschen Großstädten nicht. An allen Ecken, Bushaltestellen in der Metro gibt es freies Wlan

Das Highlight an diesem Tag war dann die Fahrt mit der Moskauer Metro, echt unglaublich wie super dieses System funktioniert. Spätestens alle 2 Minuten fährt ein Zug alle Stationen sind sehr sauber und super schön gestaltet teilweise fühlt man sich wie in einem Schloss mit den ganzen Kronleuchtern und Deckenmalereien und das bis zu 70 Metern unter der Erde. An diesem Tag sind wir echt Mega viel gelaufen aber es war sehr interessant, am späteren Nachmittag trafen wir uns mit Wolodia der uns mit seinem Lada durch die Stadt zu einem riesigen Sourvenir Markt auf dem es fast alles zu kaufen gab, von Patronen über Matroschka´s bis zu kompletten Polizeiuniformen. Solch eine moderne Stadt hätte ich nie erwartet zumal uns doch vieles in den Medien ganz anders rüber gebracht wird.

Den Abend ließen wir wieder an unserem Imbiss ausklingen! Am späteren Abend fuhr ein dicker Jaguar vor und ein Pärchen verschwand im Hotel, nach einiger Zeit kamen die beiden wieder heraus und verliefen sich in den Imbiss um Zigaretten zu Kaufen, der Kerl machte an seinem Auto auf dicke Hose und drehte die Musik laut auf, kam dann zu uns und fragte ob wir die deutschen mit den Motorrädern sind. (uns kannte dort anscheinend jeder)

Daraus entstand dann auch ein Gespräch mit Händen, Füßen und Google Translater, wir machten Probesitzen im Jaguar und dann stellte sich noch heraus das Igor ein sehr guter Freund von "Chirurg" sei (Chef des Motorradclub´s Nachtwölfe). Igor hat angeblich auch deutsche wurzeln und besaß den Familiennamen Meier aber deutsch konnte er kein Wort. Er war sicher kein Unschuldskind aber zu uns war er sehr korrekt, als er sich verabschiedete gab er uns seine Visitenkarte und meinte, "wenn ihr egal wo in Russland ein Problem habt meldet euch ich helfe"! Das ist das schöne am Reisen Leute die man zuvor noch nie gesehen hat sind so hilfsbereit wie man es nie vermuten würde, natürlich sollte man immer vorsichtig sein mit wem man es zu tun hat aber wenn man wirklich in der scheiße sitzt ist es eh egal und vielleicht ist dann ja wirklich was dran an dem Angebot.   

 

Am Morgen sattelten wir im Hinterhof unsere Moped´s, direkt neben unserem Parkplatz war eine Baustelle vermutlich gehörte die zum Hotel und ein junger georgischer Bauhelfer der zuvor schon immer mal zu uns kam und sehr interessiert war kam an diesem Morgen wieder und unterhielt sich auf sehr gutem Englisch mit uns.

Er machte Selfies mit uns Filmte mit dem Handy und freute sich einen Ast, der hat uns echt ein bisschen leid getan und so dachten wir, wir könnten ihm sicher eine Freude machen, also kramten wir Kugelschreiber, Feuerzeuge, Schlüsselbänder und ein Halstuch aus welches wir Ihm übergaben! Der hat vor Freude so gestrahlt als hätte er in eine Steckdose gefasst und so haben wir vor der Abfahrt sogar noch eine gute Tat begangen, das Gepäck wurde dadurch auch etwas geschmälert also alles perfekt.

Wir nahmen nun den Weg Richtung Sankt Petersburg auf uns, die Leute auf dem Stadtring filmten uns jubelten aus den Autos, teilweise riesige Luxuskarren, es scheinte so als hätten die noch nie ein Motorrad aus Deutschland gesehen!

Nach ca. einer Stunde Fahrt begann es zu regnen und das hielt den gesamten Tag an, die Fahrerei hat so geschlaucht das mir beim Abfahren auf einer Tankstelle ein riesieger Fehler passierte und es fast zu einem Crash mit einem 40 Tonner kam! Glücklicherweise ist nichts passiert bei der Tankpause besprachen wir wie nun weiter bis Jürgen dann meinte das es kein Sinn mehr mache und wir schnellstens eine Unterkunft suchen sollten denn 400 Km Regen sollten doch reichen! Nach kurzer Zeit fanden wir eine Gostinitsa also ein Gasthaus, vom weiten sah dieses Gebäude wie ein Bürotrakt aus den 80er Jahren aus, von der Leuchtwerbung funktionierten nur noch 3 Buchstaben der Rest war dunkel, das Unkraut wuchs 1 Meter hoch ein Strommast versperrte zur hälfte die Zufahrt aber alles egal wenn das Wetter scheiße ist und man nicht mehr kann!

Im Inneren gab es eine Anmeldung wo eine Frau alles organisierte, sie zeigte uns das Zimmer welches sogar beheizt war da es draußen nur ca. 8°C waren. Hier konnten wir unsere Klamotten zum trocken aufhängen und uns etwas aufwärmen. Nach einem Lecker Schaschlik und ein paar Hopfenschorlen ging es dann zur Nachtruhe über.

 

Kaum zu glauben aber wie schon an meiner Regenmontur zu sehen Regnete es am morgen auch wieder, aber es musste ja weiter gehen denn dort gab es eh nichts zu sehen.

Am frühen Nachmittag erreichten wir kurz vor den Toren von Sankt Petersburg eine Tankstelle, von hier aus sahen wir ein Hotel welches wir dann auch anfuhren um zu Fragen ob die ein Zimmer für uns hätten. Es war so riesig, dass dort genug Zimmer waren! Wir mussten durch eine Schranke auf einen riesen LKW Parkplatz der zum Hotel gehörte fahren und an einem Kassenhäuschen wurde auch sofort das Zimmer bezahlt was für uns ungewohnt war, aber dort wohl normal. Im Hotel gab es einen Truckstop Imbiss mit dem besten Schaschlik vom Holzkohlegrill den wir jemals gegessen hatten! Beim Essen kam dann uns dann der Gedanke warum nicht auch eine Stadtführung durch Sankt Petersburg? Also mit Wörterbuch und Handy ab zum Koch und dem klar gemacht was unser vorhaben ist! Er organisierte uns ein Privaten Taxifahren und dann ging es auch schon los, mit Google Translater erklärte er uns die Sehenswürdigkeiten und machte auch immer kleine Stopps mit uns sodass wir auch Bilder machen konnten. Vor dem Schloss liefen ein Mann und eine Frau verkleidet als Zar und Zarin die unbedingt Fotos mit uns machen wollten, worauf wir natürlich reinfielen und ihnen 5 Euro gaben. Unser Fahrer machte ein Foto nach dem anderen und als wir gingen rannte der Idiot von Zar hinter uns her und wollte weitere 5 Euro da ja zwei Bilder von uns gemacht waren, ich sagte hau ab du Idiot! Aber er lies nicht locker bis ich ihm auf dem Handy zeigte das ich eines der vielen Bilder löschte, nun konnten wir in Ruhe weiter ohne noch ein paar aufs Maul zu bekommen.

Am Abend in unserem Truckstop zurück kam dann noch ein leicht angetrunkener LKW Fahrer zu uns und wollte ein Schwätzchen mit uns halten da er ja immer allein war, er wollte uns dann seinen LKW zeigen und Wodka mit uns trinken das Wodka trinken verneinten wir! Aber locker lies er nicht, denn er wollte noch unbedingt ein Foto mit uns und denn Moped´s machen um es seinen Sohn zeigen zu können wen er denn Unterwegs getroffen hat. Nach einigen vielen Bildern war dann endlich das passende dabei und wir gingen in Hotel, aber das wars noch nicht ich musste erst noch eine Zigarette mit ihm rauchen damit er endlich nachgab und wir auf unser Zimmer konnten. Was macht man nicht alles um andere Menschen glücklich zu machen.

Die Hungersnot 2018 

Wir überquerten die Grenze in eines der Modernsten Ländern der EU nach Estland! Alles ist sehr Sauber und vor allem Nagelneu erst recht die Straßen, unser Ziel ging in Richtung Tallin zu kommen um so langsam mal eine Unterkunft zu finden, aber dort wo wir entlang fuhren gab es nichts außer Bäume! Zelten wäre eine Option gewesen aber da es auch an diesem Tag wieder regnete hatten wir kein Bock darauf! In einem kleines Dorf fragten wir eine Frau die mit dem Fahrrad unterwegs war und prompt rief sie in einer Unterkunft an und die hatten auch noch Platz für uns drei. Im Ort angekommen mussten wir uns erstmal Orientieren wo denn die Unterkunft ist, als es weiter gehen sollte Sprang Jürgen sein Moped nicht mehr an!! Mist was ist denn jetzt? Ich bin schon die paar Meter zur Unterkunft vor gefahren um alles zu klären und zu Zahlen, Jürgen und Siggi kamen nach indem sie das Moped angeschoben haben, wir vermuteten das die Batterie fertig war. Wir bezogen unser wunderschönes und im Verhältnis zu Russland sehr teures Zimmer. Hier mussten wir uns erstmal dran gewöhnen das es doch alles etwas teurer als zuvor ist. Vielleicht hatte es auch damit zu tun das wir direkt an der Ostsee waren mit einem Mega Blick aufs Meer....

Auf jeden Fall kam ein leicht bis starkes Hungergefühl in uns Hoch und wir gingen ins Hauseigene Restaurant (welches das einzige im gesamten Dorf war) um uns zu stärken. Dann der Schock...….alle fein und schnieke mit Hemd und Anzug und wir drei Waldschrate mittendrin, die sahen uns an als kämen wir vom Mond oder aus der Gosse. Egal wir wollten ja nur essen und Trinken...…dann kam die Karte......

Bier 0,4 Liter 5,50 Euro...…..schrecklich! Vom Paradies in die Hölle! Die Tage zuvor war alles wie im Himmel und nun das?

Naja, jeder von uns bestellte sich so ein Kostbares Getränk, welches nicht gut schmeckte!

Dann ging es an die Speisen, Fisch auf der ersten Seite und Fisch auf der letzten Seite dazwischen auch nur Fisch, das scheint an der Ostsee normal zu sein.

Wir bestellten alle den selben Fisch für schlappe 19,50 Euro, es kamen drei Teller mit einem Hauch von nix und ein Korb Brot mit Fünf scheiben Baguette dünn geschnitten! Zuerst dachte jeder das wär die Vorspeise aber NEIN es war alles, nach der Portion die nicht mal den Holen Zahn ausfüllte hatten wir noch mehr Hunger, aber mehr wollten wir uns dort nicht leisten denn für einen Abend die Reisekasse so schmälern wie vorher an drei Tagen ging ja mal gar nicht! Also verschwanden wir auf unseren Zimmer und schauten was wir noch so essbares finden, ein paar Schokoriegel, eine Dose Leberwurst und das war es auch schon. Jürgen kam dann die Idee in die Gaststätte zu gehen um nach Brot zu fragen, was ihm auch gelang so das wir uns dann doch noch etwas Leberwurstbrot zu uns nehmen konnten, die Schokoriegel waren das Dessert und so hatten wir dann sogar ein drei Gänge Menü der etwas anderen Art. Lustig war das ganze im nachhinein dann schon.

Die Estnische Werkstatt

Am nächsten morgen bei feinsten Nieselregen und starkem Ostseewind packten wir alles zusammen, mit einem Starthilfekabel welches ich ganz unten in meinem Koffer hatte überbrückten wir Jürgen sein Mopped um erstmal in die Stadt zu kommen um ein Baumarkt zu finden in dem wir eine Batterie bekommen könnten. Es dauerte nicht Lang und wir fanden ein Bauhaus so wie es sie auch bei uns gibt. In der KFZ Abteilung gab es Motorradbatterien alles was das Herz begehrt, ich hatte dann aber kurz vor dem Kauf der Batterie die Idee ein Multimeter zu kaufen, um die Spannung zu messen nicht das eventuell doch etwas anderes Defekt ist. Leider war es dann so das kein Strom produziert wurde also brauchten wir eine Werkstatt! In Zeiten von Internet schaut man einfach im Handy und fuhren zu einer Adresse die ich über Google entdeckte, doch leider gab es dort keine Werkstatt! Gegenüber unserer falschen Adresse war ein Imbiss und Siggi entdeckte dort einen Motorradfahrer den wir dann gleich fragten ob er helfen kann. Er rief bei der Werkstatt an die er sonst immer mit seinem Bock besucht und wir fuhren dort hin. Die Leute dort waren sehr nett und machten nach kurzer Zeit das Tor auf, so das wir rein konnten um erstmal alles frei zu legen das der Mechaniker an ran kommt. Es stellte sich raus das der Regler defekt ist und dieser Neu muss! Der Meister der Werkstatt hielt sich nicht lange auf und nahm von einem anderen Motorrad das Teil baute es um das es bei Jürgen passte und schon funktionierte es wieder! Wirklich eine sehr gute Werkstatt, bei uns wäre sehr wahrscheinlich die Aussage gekommen "in drei Tagen ist sie Fertig kommen Sie dann wieder"! MOTOREM in Tallin, ein tolles Team!

Das Paradies in Lettland

Nach unserem Werkstattaufenthalt trieb es uns weiter nach Lettland, entlang der Ostseeküste einige Kilometer vor Riga folgten wir einen blauen Wegweiser mit einem Bett als Piktogramm. Nach ein Paar hundert Metern kamen wir an so ein Hotel Resort welches sehr schnieke aussah, Jürgen rief gleich lass uns weiter fahren, dort hinten muss noch was sein, das hier ist doch nix für uns! So machten wir es und siehe da! Ein super schönes Anwesen mit verschiedensten Hütten drauf echt wunderschön! Nach einem Telefonat mit den Besitzern kam dann auch ein Mann mit einem riesigen Kirchenschlüssel der dann wohl für unser Häuschen war. Wir schauten uns um und waren uns sofort einig hier bleiben wir, wir ließen uns auch die Option offen das eventuell eine Nacht verlängert wird. Nachdem alles abgerödelt war fuhren Jürgen und Siggi ins nächste Geschäft um einzukaufen und ich lief durch den Wald um Feuerholz zu sammeln denn wir wollten endlich mal Grillen, als die beiden zurück waren brannte schon das Feuer und es konnte losgehen.... Feuer, Fleisch und Bier! So gefällt es uns doch am besten! Am selben Abend stand auch fest das wir einen Tag länger bleiben denn eine Pause sollten wir uns auch mal gönnen, wir waren ja schließlich im Urlaub und nicht auf der Flucht!

Wir erkundeten die Gegend, sammelten Holz, checkten die Moped´s und ruhten uns einfach mal aus! Dort hätten wir noch ein paar Tage länger verbringen können!

Die Wolfsschanze und das Schiffshebewerk

Wir verließen unser Paradies durchfuhren Litauen und nahmen uns mal Polen vor. Am Abend liefen wir an einer kleinen Pension an einem See ein, nix Weltbewegendes aber es war trocken und sauber, als Ziel für den nächsten Tag war es ein kleines Stück in die Vergangenheit zu Reisen und ein etwas nicht so prächtiges der Geschichte zu besichtigen. Die Wolfsschanze! Das ist das ehemalige Führerhauptquartier aus dem 2. Weltkrieg, dort angekommen waren wir erstmal etwas baff, denn es war alles völlig mit Touristen überlaufen. Reisebusse ohne Ende die, die Menschen dort hin Kutschten, alles war auf Geld scheffeln ausgelegt! Überteuerte Rundfahrten und Führungen und Souvenir Läden in denen man von einer Handgranatenatrappe über T-Shirts bis hin zu Gasmasken so einiges aus der Ära kaufen konnte. Wir machten uns ein eigenes Bild von dem ganzen und erkundigten selbst ein wenig das Gelände, es war mal ganz interessant sowas zu sehen aber einmal reicht.

Unser Weg führte dann weiter in Richtung Danzig kurz vor der Hafenstadt kehrten wir in ein Hotel ein und schmiedeten den Plan für den nächsten Tag. Siggi hat mal etwas von einem ganz speziellen Schiffhebewerk in der Nähe gehört und wollte sich das gern anschauen, beim Abendessen unterhielten wir uns mit einem älteren Ehepaar, die uns dazu Tipps geben konnten da sie sich das schon anschauten. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg dorthin es waren knapp 20 Kilometer zu fahren bis wir am Ziel waren, das Schiffshebewerk Oberlandkanal bei Elbing, auf dem Parkplatz angekommen kam gleich ein Mann der sehr gut deutsch sprach und uns fragte ob wir auf einem kleinen Schiff mitfahren wollen und so mitten im geschehen wären. Perfekt genau so wollten wir das! Wir gingen zu einem VW Bus der uns zu dem Schiffsanleger bringen sollte, auf dem Weg dort hin fuhren drei Motorräder mit deutschem Kennzeichen ganz aus unserer Nähe auf den Parkplatz. Die drei wollten auch mit auf Schiff, also warteten wir auf sie, bei der Begrüßung kam mir einer der drei sehr bekannt vor und nach einer weile rätseln woher wir uns denn kennen, viel uns ein das wir uns schon ab und an auf diversen Motorradtreffen gesehen haben. Die Welt ist echt ein Dorf! Wir besichtigten endlich das "Hebewerk" welches aus fünf Stationen besteht und so eine Höhenunterschied von 100 Metern überwunden wird, das ganze funktioniert ausschließlich mit Wasserkraft ohne jegliche Fremde Hilfe. Die Schiffe fahren auf ein Eisengestell welches dann auf Eisenbahnschienen per Seil einen Berg hochgezogen wird um dann hinter einer kleinen Kuppe wieder zu Wasser gelassen wird. Schaut einfach die Bilder an!

Eine Disconacht in Polen

Der Weg führte uns nach Kolberg, eine kleine Hafenstadt und Urlaubsziel vieler Deutscher und Polen. Hier trafen wir mein besten Kumpel Marcel der grad bei seinen Eltern in Mecklenburg Vorpommern zu Besuch war und einen kleinen Abstecher machte um uns von unserer Reise "abzuholen". Unser weg ging über kleine Sträßchen im näher zur polnisch/deutschen Grenze aber eine Nacht wollten wir noch in Polen bleiben und so zog es uns nach Misdroy, nur wenige Kilometer von der Grenze zu Deutschland entfernt. Hier suchten wir uns ein Zimmer und gingen ins getummel, das war für uns ein richtiger Kulturschock so viele Menschen auf einem Haufen hatten wir die letzten 15 Tage zuvor nicht. Aber das ist ja auch mal ganz interessant, wir flanierten über die Promenade hatten mal wieder Schaschlik gegessen und begaben uns Richtung Strand, dort angekommen gab es ein großes Strandhaus mit einer Disco mit Blick auf die Ostsee. Hier verbrachten wir einige schöne Stunden bis wir dann so langsam wieder nach Hause mussten denn am nächsten Tag sollte es ja nach Deutschland gehen um meinen Opa zu besuchen der von uns nur noch knapp 100 Km entfernt war.

 

Mit der Fähre setzten wir nach Swinemünde über um auf die Insel Usedom zu gelangen, hier kauften wir noch etwas Proviant ein um Opa ein paar Spezialitäten aus Polen mitzubringen, unteranderem Krakauer und Polnisches Bier. Der Weg von Marcel und uns trennte sich kurz vorm Ziel, es war echt super das er uns ein Stück entgegen kam und wir einen so schönen Abend hatten. Opa freute sich riesig über unseren Besuch und hörte sich gespannt die Geschichten unserer Reise an, wir verbrachten einen schönen Nachmittag und Abend zusammen.

Das Treffen alter Bekannter

Nach einer ruhigen Nacht in meinem alten Zuhause juckte die Gashand und wir wollten weiter in Richtung Harz fahren auf dem Weg lag Berlin und kurz davor steht das Schiffehebewerk Niederfinow welches wir auch noch besichtigen wollten. Wir landeten auf dem Parkplatz und wir trauten unseren Augen nicht, die drei Kollegen aus Polen waren auch hier! Wir schauten uns erstmal alles in Ruhe an und setzten uns an einen Imbiss um eventuell die anderen zu sehen, es dauerte nicht lang da kamen sie schon auf uns zu und verbrachten noch ein wenig Zeit miteinander bei Kaffee und Kuchen. Nach einer weile trennten wir uns und weiter ging es gen Harz!

 

Unser Haus im Harz

Wir kurvten durch den Harz und waren so langsam auf der suche nach einer Unterkunft denn es wurde Zeit. Ab 17 Uhr haben wir generell angefangen zu suchen um immer noch rechtzeitig etwas zu finden.

Irgendwann es war schon nach 18 Uhr, fanden wir eine Pension, der Preußische Hof in Schadeleben doch leider war diese schon belegt, weit und breit nix zu finden, doch dann viel dem Besitzer der Pension Thomas ein das eine Bekannte ein leer stehendes Haus hat was sie auch an Gäste vermietet. Er rief sie an und fragte nach, ja es wäre frei aber sie ist grade am Stammtisch und kann nicht fahren! Mhhh…. kein Problem meinte er, ich hole dich ab und wir fahren mit dem Jungs zu deinem Haus, wir können die doch nicht sitzen lassen.

Gesagt getan! Er fuhr mit der Frau im Auto vorn weg und wir hinterher, bis wir in einem Wohngebiet mit Einfamilienhäusern landeten wo dann auch das Ziel war. Eine Gaststätte gab es nicht also mussten wir ja was Einkaufen, auch kein Problem sagte er! So lang hier noch alles vorbereitet wird fahre ich mit euch in den Supermarkt denn müsst ihr nicht alles auf die Motorräder verstauen. Ich blieb vor Ort, Jürgen und Siggi fuhren mit ihm Einkaufen. Das Haus war komplett ausgestattet so das es uns an nichts fehlte, Küche, Bad, 2 Schlafzimmer, Wohnzimmer und sogar eine Terrasse auf der wir den Grill anwerfen konnten! Alles in allem echt perfekt und die Leute super Hilfsbereit und Gastfreundlich. Am Morgen warfen wir den Schlüssel in den Briefkasten und machten uns über den Harz in Richtung Heimat! Nach der hälfte der Strecke trennten sich dann auch die Wege von Jürgen, Siggi und mir. Jürgen und ich Richtung Offenbach und Siggi Richtung Wetzlar, so waren wir dann am Abend nach 18 Tagen wieder Gesund und Munter Zuhause.

Ende

Das ist die ungefähre Strecke die wir zurück gelegt haben! Kilometer gesamt waren 6600!
Das ist die ungefähre Strecke die wir zurück gelegt haben! Kilometer gesamt waren 6600!

Nachfolgend seht ihr noch einen kleinen Bericht aus der Mitarbeiterzeitschrift, von dem Unternehmen in dem ich Arbeite